Die Diskussion zur Bedeutung von VUCA für Supervision und Coaching hatte eine große Bandbreite:
Prof. Stefan Kühl stellte in seiner organisationsoziologischen Betrachtung die Besonderheit von VUCA in Frage und arbeitete wiederkehrende Wellen von Abbau und Aufbau von Hierarchie und Bürokratie in Organisation heraus. Kulturell schwer zu vereinen sind die demokratisch verfasste Gesellschaft mit den eigentümergeprägten Organisations-Strukturen.
Dr. Christoph Schmidt-Lellek erläuterte Life-Coaching als relevante Unterstützung der Resilienz und Selbststeuerung bei zunehmenden Belastungen angesichts VUCA mit abnehmender Sicherheit und Sinnstiftung durch Organisationen.
Prof. Carsten Schermuly stellte Forschungen und Meta-Analysen zu Wirkungen und Nebenwirkungen dar, wobei er sowohl die Wirkungen auf Coachees als auch auf Coaches fokussierte. Der Forschungsstand ist angesichts des historisch noch geringen Forschungsumfangs und der schwierigen Förderlandschaft (alleine die fehlende eindeutige Definition von „Coaching“ behindert die Drittmittelbeantragung) noch weiter zu entwickeln.
Ausgehend von zunehmender Flexibilisierung, Agilität und weiteren Merkmalen von VUCA zeigte Prof. Eric Lippmann die Anforderungen an Coaching und Supervision in Organisationen auf. Ausgehend vom Gestalt-Modell der fünf Säulen zeigte er den Einfluss von VUCA auf die individuelle Identität auf und die paradoxe Situation der Notwendigkeit von Anpassung und eigener Profilierung.
Die Workshops boten einmal mehr außerordentlich interessante Einblicke in die praktische Arbeit und Reflexion der Kolleginnen und Kollegen. Die Zeit zum Austausch im Plenum und in informellen Gesprächen war wie immer zu kurz und gerne hätten viele noch länger miteinander gesprochen.
Wieder einmal war die Begegnung der Mitglieder und Teilnehmer der eigentliche Schatz der Konferenz: sowohl sich wieder zu sehen als auch viele Kolleginnen und Kollegen neu kennenzulernen war eine große Freude. „Bitte öfter“, „Bitte mehr davon“ waren die häufigsten Feedbacks zum Abschluss. |